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ÜBER UNSER HONIGPROJEKT

Honigprojekt Tansania Informationen

Der Süden Tansanias, insbesondere entlang der Grenze zu Mosambik, ist eine der ärmsten und vernachlässigten Regionen des Landes mit einer schlecht ausgebauten Sozial-und Infrastruktur.

In einige der wenigen Krankenhäuser dieser Gegend kommen jährlich ein bis zwei Mal deutsche Ärzteteams, um Kinder mit Behinderungen und Missbildungen wie Klumpfüßen, Lippen-Gaumenspalten wie auch plastischen Operationen zur Hautrekonstruktion nach Verbrennungen, Verletzungen oder Tierbissen zu versorgen.

Honigprojekt Mikindani Wundbehandlung

Bei diesen Einsätzen sah ich erstmals, wie offene Wunden, ja sogar verschmutzte Krokodilbisswunden traditionell mit Honig, sowohl in den Krankenhäusern als auch durch traditionelle Medizinmänner mit gutem Erfolg behandelt wurden.
Die Wunden wurden zunächst gereinigt, meistens mit H2O2 und danach ausschließlich mit Honig versorgt.

Die guten Wundheilungsergebnisse erstaunten mich und motivierten mich, ein lokales Honigprojekt zu initiieren.

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In Tansania, wie in vielen Ländern der Tropen und Subtropen leben sowohl die uns bekannten Bienen (Apis mellifera) als auch „stachellose Bienen“ (Apis meliponini) und deren Untergruppen.
Beide Arten sind hochsozial, produzieren Honig und bewirtschaften ihre Nester über mehrere Generationen in einer hierarchischen Ordnung.
Eine Besonderheit des Honigs stachelloser Bienen ist, dass dieser nicht in Wachswaben wie bei den herkömmlichen Bienen gespeichert wird, sondern in ballonförmigen Harzgefäßen aus „Talg“ (cerumen). Diese verleihen dem „stingless bee honey“ SBH, besondere Eigenschaften.
So eignet er sich sehr gut zur Wundbehandlung durch den hohen Anteil an antioxidativen, antimikrobiellen und entzündungshemmenden Substanzen.
Ferner ist dieser Honig feuchtigkeitsspendend und granulationsfördernd, sodass Wundangiogenese und Sauerstoffversorgung der Haut angeregt werden.

Honigprojekt Mikindani Witwenkooperative

Als Hobbyimker habe ich im Ort Mikindani gemeinsam mit einem ortsansässigen tansanischen Imker seit dem Jahr 2016 nun bereits neun Witwen zu Imkerinnen ausgebildet und gefördert. Neben der Gewinnung herkömmlichen Honigs werden auch stachellose Bienen gezüchtet und deren Honig an die Krankenhäuser in Nyangao und Ndanda zur Wundbehandlung verkauft. Finanzielle Unterstützung bei der Beschaffung und örtlichen Herstellung von Bienenstöcken bei der Durchführung von Imker- und Hygienekursen und logistische Anleitung zur Vermarktung des herkömmlichen Honigs werden dank der Unterstützung des Rotary Clubs Oyten››› und des Imkervereins Bremen››› für mehrere Jahre gesichert. Im Januar 2022 schlossen sich die sieben Witwen zusammen und gründeten die eingetragene „Mikindani Widow Honey Cooperative“.

Dr. med. Michael Fakharani, Facharzt für Orthopädie, Bremen

 

Ein herzliches Dankesschreiben››› hat uns von den Witwen aus Mikindani erreicht.

Einen Artikel aus der Nordsee-Zeitung››› können Sie hier lesen.

Mikindani Küstenstädchen
Mikindani ist ein Küstenstädtchen im Süden Tansanias.
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Mikindani liegt am indischen Ozean und hat ca. 9000 Einwohner.
Mikindani Empfang vor der Operation
Patientenempfang am Aufnahmetag zur Klumpfußbehandlung.
Mikindani Krankenhauskomplex
Krankenhauskomplex des ehemaligen St-Benedict-Missionskrankenhauses in Ndanda.